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Valcamonica und die Felsenkunst

Am südlichen Alpenrand in der Lombardei erstreckt sich das 70 km lange Valcamonica-Tal. In diesem Tal wurden unzählige prähistorische Felsritzungen entdeckt, die von der UNESCO im Jahr 1979 zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt wurden.

Felsenkunst in Valcamonica

Felsenkunst in Valcamonica

Valcamonica: Italiens erste UNESCO-Welterbestätte
Die Felsritzungen im Valcamonica-Tal waren das erste italienische Kulturgut, das von der UNESCO mit einem Welterbe-Titel bedacht wurde. Im Jahr 1979 entschied die Welterbekommission, die mehr als 200.000 Felszeichnungen in die Liste aufzunehmen. Damit wurden die prähistorischen Kunstwerke in der Lombardei noch vor dem Schiefen Turm von Pisa, der Altstadt von Venedig und der Amalfiküste mit diesem begehrten Titel geadelt. Während zur Zeit des Listeneintrags rund 140.000 Felsritzungen bekannt waren, wuchs die Anzahl im Lauf der Jahre auf über 200.000 an. Damit handelt es sich beim Valcamonica-Tal um die weltweit größte Fundstätte prähistorischer Petroglyphen. Einen Besuch in dem Tal sollten Sie einplanen, wenn Sie ein Ferienhaus in Italien im Norden des Landes gemietet haben.

10.000 Jahre Geschichte im Valcamonica-Tal
Wie durch ein Zeitfenster können Sie im Valcamonica-Tal 10.000 Jahre Menschheitsgeschichte betrachten. Die Felsritzungen verteilen sich auf einer Strecke von ca. 25 km und liegen in einer Höhe zwischen 200m und 1.400 m. Über 200.000 Einzelzeichnungen wurden bislang identifiziert, fotografiert und katalogisiert. Die Symbole und die Art der Darstellungen veränderten sich im Lauf der Zeit. Die ersten Felsritzungen entstanden vor etwa 12.000 Jahren am Ende der Würmeiszeit. Sie zeigen Jagdszenen, Speere und große Säugetiere wie Elche, die in der Alpenregion längst nicht mehr beheimatet sind. Die jüngsten Felszeichnungen stammen aus dem Mittelalter. Ein Symbol aus dem Valcamonica-Tal wurde zum Nationalsymbol der Lombardei. Die "Rosa Camuna" ist heute das offizielle Wappen der norditalienischen Region.

Felsenkunst in Valcamonica

Felsenkunst in Valcamonica

Felsritzungen aus der Jungsteinzeit
Erstmalig änderten sich Darstellungen und Stil zu Beginn der Jungsteinzeit. Diese ist gekennzeichnet durch einen Übergang von der Jäger- und Sammlerzeit zur Hirtenkultur und zum Ackerbau. Plötzlich tauchen Hacken und Pflüge als Felsritzung auf. Auch Äxte scheinen zur damaligen Zeit eine große Rolle gespielt haben. Dass Hunde bereits im 6. Jahrtausend v. Chr. domestizierte Haustiere gewesen sein müssen, belegen viele Darstellungen aus dieser Epoche. Neben landwirtschaftlichen Geräten tauchen auch neue Waffen auf. Pfeil und Bogen sowie Bumerangs ergänzten die Speere bei der Jagd und Verteidigung.

Felskunst aus der Kupfer- und Bronzezeit
Um das Jahr 3350 v. Chr. begann die Kupferzeit und mit ihr das Zeitalter der Metallverarbeitung. Die Entwicklung lässt sich anhand der Felsritzungen nachvollziehen, denn ab diesem Zeitraum erscheinen Kupferdolche, Scheiben und Doppelspiralen an den Wänden. Auch Wagen mit zwei und vier Rädern wurden von den Menschen in das Gestein geritzt. Darüber hinaus sind Tierbilder weiterhin in großer Anzahl zu finden.

In der Bronzezeit, die etwa um das Jahr 2500 v. Chr. begann, werden erstmalig Kampfszenen in den Fels geritzt. Dolche und Äxte spielten immer noch eine große Rolle, doch dienten sie wohl vornehmlich als Waffen und nicht als Werkzeuge. Interessant ist die Tatsache, dass in dieser Zeit zum ersten Mal Pferde abgebildet werden, die in der Bronzezeit als Haustier domestiziert wurden. Auch erste Darstellungen von religiösen Handlungen tauchen in der Bronzezeit auf.

Blick auf Valcamonica und den Iseo See

Blick auf Valcamonica und den Iseo See

Darstellungen der Etrusker in der Eisenzeit
Ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. verewigten sich die Etrusker im Valcamonica-Tal. Krieger, die mit Dolchen bewaffnet und mit Schilden und Helmen ausgerüstet in die Schlacht ziehen, sind die dominanten Motive. Hinzu kamen in dieser Epoche Inschriften und keltische Felsritzungen. Mehr als in früheren Zeiten wurden Alltagsszenen dargestellt. Einige Darstellungen zeigen Personen, die verschiedene Gegenstände tragen. Auch schematisierte Abbildungen von Hütten, Tempeln und anderen Bauwerken kamen hinzu. Dass in der Eisenzeit zahlreiche Haustiere die Bauernhöfe bevölkerten, belegen die Darstellungen von Hühnern, Schweinen, Ziegen und Gänsen. Komplexe Felsritzungen zeigen Szenen aus der Metallverarbeitung und aus der Herstellung von Wagenrädern.

Mit dem Heranwachsen des Römischen Reiches zur ersten Großmacht Europas verliert sich das Bedürfnis, Zeichnungen in den Fels zu ritzen. Zwar haben Forscher einige Gravuren römischen Ursprungs sowie lateinische Inschriften identifiziert, doch die Anzahl schrumpfte, je mehr Zeit verstrich. Die Felsritzungen aus dem Mittelalter schreiben Archäologen Hirten zu, die sich zum Zeitvertreib im Gestein verewigten.

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