Typisch Italienisch
La Dolce Vita, Pasta, Chianti und Ferrari – bei zahlreichen Begriffen denken die Menschen sofort an Italien. Tatsächlich gibt es in dem südeuropäischen Land eine ganze Reihe an Eigenarten, die den Begriff "Typisch Italienisch" verdienen.
Typisch Italienisch - Dolce Vita
La Dolce Vita
La Dolce Vita – das süße, leichte Leben: Dafür lieben die Deutschen die Italiener. Die Südeuropäer genießen gern die angenehmen Seiten des Lebens. Essen und Trinken werden auch im Alltag zelebriert. Abends trifft man sich auf der Piazza, lässt sich einen Espresso in einer Caffè-Bar schmecken oder übt sich im Schaufahren mit der Vespa. Dolce Vita beschreibt auch das quirlige Treiben auf den Shopping-Meilen, die Straßenmusiker an der Ecke und die melodische Sprache mit den ausladenden Gesten.
Pizza und Pasta
Pizza und Pasta sind zwei italienische Originale, die auf der ganzen Welt bekannt sind. Das dünne, belegte Fladenbrot mit der würzigen Soße wird in den unterschiedlichsten Variationen angeboten und fehlt in keinem Restaurant auf der Speisekarte. Gleiches gilt für Nudelgerichte. Spaghetti, Farfalle und Gnocchi zählen zu den Hauptspeisen zwischen Alpenrand und Stiefelspitze. Etwas im Schatten der italienischen Küchenstars steht Risotto, das selbstverständlich auch das Prädikat "Typisch Italienisch" trägt.
La Mamma
Die eigene Mutter spielt eine dominierende Rolle im Leben eines italienischen Mannes. Sie ist der Dreh- und Angelpunkt der Familie und eine unerbittliche Verteidigerin ihrer Kinder. Die enge Bindung zur eigenen Mutter wollen viele italienische Männer auch nach der Hochzeit nicht aufgeben. Befragungen haben ergeben, dass knapp 40 Prozent aller Italiener auch nach dem Auszug nicht weiter als einen Kilometer vom Elternhaus entfernt leben.
Bella Figura
Italiener und Italienerinnen sind stilbewusst und kleiden sich unabhängig von der Tageszeit elegant und nach neuesten Mailänder Trends. Ein gepflegtes Äußeres mit einem exakten Haarschnitt, gepflegter Haut und manikürten Nägeln bildet die Ergänzung zum stylishen Outfit. Nie würde ein italienischer Mann auf die Idee kommen, eine Stadtbesichtigung in Venedig in Bermuda-Shorts, Sandalen und weißen Socken durchzuführen. Die Italiener haben ein Faible für ausgefallene Schnitte und exquisite Mode. Sie bildet die Basis, um in jeder Lebenslage eine "Bella Figura" zu machen.
Ferragosto
Ferragosto ist den Italienern ebenso heilig wie der Vatikan und der Espresso am Morgen. Es handelt sich um den katholischen Feiertag Mariä Himmelfahrt, der alljährlich am 15. August begangen wird. Dieser Tag gilt in Italien als der heißeste des Jahres und markiert einen Wendepunkt im Kalenderjahr. Rund um dieses Datum nehmen die Italiener ihren Jahresurlaub und schwärmen mit Kind und Kegel an die Küsten aus. Wenn Sie einen Urlaub in einem Ferienhaus in Italien planen, müssen Sie damit rechnen, dass es in den Touristenhochburgen in diesem Zeitraum voll wird. Über Italiens kollektiven Urlaubsrausch lesen Sie mehr auf unserer Seite Ferragosto.
Chianti, Bardolino, Montepulciano
Beim weltweiten Weinkonsum pro Kopf liegt Italien hinter Portugal und Frankreich auf Platz 3. Rund 43 Liter trinkt im Schnitt jeder Italiener im Jahr. Verständlich, kommen doch aus dem südeuropäischen Land exzellente Tropfen, die auf der ganzen Welt gefragt sind. Chianti und Lambrusco zählen zu den Exportschlagern unter den italienischen Weinen. Doch stehen die bekannten Marken nicht für die Vielfalt an italienischen Rot- und Weißweinen. Bardolino, Montepulciano, Amarone, Valpolicella und Barolo – Weine dieser Marken lassen die Herzen von Weinkennern und Gourmets höher schlagen.
Italienische Oper
Kein Land der Erde begeistert sich mehr für Opernaufführungen als Italien. Ob es daran liegt, dass mit Guiseppe Verdi einer der berühmtesten Opern-Komponisten aus Italien stammt, ist nicht belegt. In der Mailänder Scala, einem der berühmtesten Opernhäuser der Welt, werden die Werke des Meisters bis heute aufgeführt. Auf dieser Bühne interpretierte auch der bekannteste Opernsänger Italiens, Luciano Pavarotti, die Werke Verdis.
Ferrari
Kaum eine Automarke weltweit ist emotional so aufgeladen wie Ferrari. Die roten Flitzer aus Maranello begeistern Motorsportfans auf dem ganzen Erdball. Selbst italienische Nobelmarken wie Lamborghini und Maserati verblassen neben dem Mythos Ferrari. Die Automarke profitiert von einem hohen Identifikationspotenzial. Die Italiener lieben Ferrari und wenn auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Imola ein Formel-1-Rennen ausgetragen wird, sitzt die halbe Nation vor dem Fernseher, wohl wissend, dass ein eigener Ferrari aufgrund der Preisstrategie des Unternehmens nie vor der Haustür parken wird.
Die Mafia
Beheimatet vor allem in Süditalien hat sich die Mafia zu einem negativen Original des südeuropäischen Landes entwickelt. Im Prinzip handelt es sich bei der Mafia um kriminelle Famlien-Clans, die zum Teil schon mehrere Hundert Jahre lang aktiv sind. Am ältesten ist die Camorra aus Kampanien, die bereits im 16. Jahrhundert auf der Bühne des Weltgeschehens auftauchte. Später gesellten sich die sizilianische Cosa Nostra und die ’Ndrangheta aus Kalabrien hinzu. Bis in die USA reicht der Einfluss der kriminellen Clans aus Süditalien. Der berüchtigte Al Capone, der in den 1920er und 1930er Jahren sein Unwesen in den Vereinigten Staaten trieb, hatte italienische Wurzeln und hieß mit vollem Vornamen Alfonso.
Italienische Handysucht
Jeder Italiener, vom Neugeborenen bis zum 100-Jährigen, besitzt in Italien laut Statistik 1,34 Handys. In kaum einem anderen Land weltweit ist die Nutzung des Smartphones so verbreitet wie auf der Apennin-Halbinsel. Die Italiener sind überaus mitteilsam und rufen bei jeder Kleinigkeit Freunde und Familienmitglieder an. Der Lieblingsfußballverein hat ein Tor geschossen – ein Rundruf wird gestartet, obwohl die Angerufenen die Szene selbst live am Fernseher verfolgt haben. Man ist am Flughafen gelandet – Mama, Papa, Schwester, Bruder und Cousins werden umgehend informiert.
Sportmoderatorinnen
Ob ein Spieltag in der italienischen Serie-A, ein Formel-1-Rennen oder der Skiweltcup in Cortina d’Ampezzo, Sportevents werden in Italien nahezu ausschließlich von Frauen moderiert. Nicht wenige haben eine Karriere als Model hinter sich oder würden aus Sicht der männlichen Zuschauer die Voraussetzungen für eine solche erfüllen. Fakt ist, dass die Einschaltquoten unter männlichen Zuschauern in die Höhe schnellen, wenn eine bestimmte Moderatorin ein Sportereignis kommentiert. Einige Moderatorinnen sind inzwischen selber zu Stars aufgestiegen. Barbara Francesca Ovieni und Sara Carbonero beispielsweise haben auf Instagram Hunderttausende Follower.
Vespa
Sie knattern seit Jahrzehnten durch Italiens Städte und Dörfer und sind längst zu einem Exportschlager geworden: Vespas. Der erste Motorroller kam 1946 auf den Markt. Viel verändert hat sich am Design seither nicht. Die kultige Vespa ist ein robustes Alltagsgefährt, dem auch das Fahren auf mit Schlaglöchern gespickten Straßen nichts ausmacht. Die erste Vespa, mit der im Jahr 1946 das Patent für den Cityroller angemeldet wurde, steht heute im New Yorker Museum für Moderne Kunst.
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