Matera – Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2019
Matera ist eine 60000-Einwohner-Stadt in der süditalienischen Basilikata. Bekannt aus zahlreichen Filmen sind die für Matera typischen Höhlensiedlungen, die Sassi. Im Jahr 2019 wird die süditalienische Stadt gemeinsam mit dem bulgarischen Plovdiv Kulturhauptstadt Europas.
Matera
Matera – Stadt, die aus dem Felsen wächst
Als würde die Stadt aus dem Felsen wachsen: Dieser erste Eindruck drängt sich den meisten Besuchern auf, die Matera zum ersten Mal besuchen. Sandstein- und ockerfarben, manchmal aschgrau wie der Fels glänzen die Fassaden der Steinhäuser im hellen Sonnenlicht. Die 60.000 Einwohner zählende Stadt liegt hoch über den Schluchten Sasso Caveoso und Sasso Barisano, die das Flüsschen Gravina aus dem weichen Tuffstein gewaschen hat. Auf der gegenüberliegenden Seite des Canyons beginnt die felsige Einöde und vereinzelt grasen Schafe zwischen den Felsblöcken. Matera liegt mitten im Nirgendwo oberhalb des Stiefelabsatzes. Bis nach Neapel sind es rund 240 km in westlicher Richtung, Bari liegt 63 km nördlich der Stadt.
Höhlensiedlungen in Matera
Die Altstadt von Matera besteht zum Großteil aus uralten Höhlensiedlungen, die als Sassi bezeichnet werden. Die gesamte Innenstadt ist ein Labyrinth aus Gassen, Steintreppen, Höhlen und Felskirchen. Ein Bummel durch die Altstadt führt durch enge, verwinkelte Gassen, die nicht selten an verrosteten Eisengittern oder überwucherten Mauern enden. Das Kopfsteinpflaster wurde im Verlauf von Jahrhunderten durch den permanenten Gebrauch spiegelglatt poliert. Einige Gassen treffen auf kleinen Plätzen zusammen. Die Hauptattraktion im Matera sind jedoch die Wohnhöhlen, die sich in der Regel eine Etage unterhalb der Altstadt befinden. Einige Tuffsteinhöhlen sollen bereits in der Steinzeit bewohnt gewesen sein. Im Mittelalter bauten viele Menschen aus armen Bevölkerungsschichten die natürlich entstandenen Grotten zu Wohnhöhlen aus. Bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts hausten bis zu 15.000 Menschen in den notdürftig hergerichteten Unterkünften zusammen mit Schafen, Hunden und Ziegen. Im Jahr 1952 ordnete die italienische Regierung die Zwangsräumung der Höhlen und die Umsiedlung der Menschen in moderne Wohnunterkünfte an.
UNESCO-Weltkulturerbe seit 1993
Nach der Umsiedlung der Menschen verfielen die Sassi zunehmend und erst zu Beginn der 60er Jahre wurde mit der Rettung des bedeutenden kulturellen Erbes begonnen. Die anarchischen Strukturen der Wohnhöhlen nutzen zahlreiche Filmemacher, um in Süditalien das historische Jerusalem wiederauferstehen zu lassen. Lange bevor Mel Gibson an diesem Ort die "Passion Christi" drehte, dienten die Sassi im Jahr 1954 als Kulisse für Pier Paolo Pasolinis Film "Matthäus-Evengelium". 1993 wurden die Wohnhöhlen in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Einen Besuch der Altstadt mit den Sassi dürfen Sie sich in Ihrem Urlaub in einem Ferienhaus in Italien nicht entgehen lassen.
Matera
Foto: © Fototeca ENIT / APT Basilicata
Kulturhauptstadt 2019: Kulturelles Großereignis für Matera
Akribisch bereitet sich die süditalienische Stadt darauf vor, den Titel Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2019 voller Würde zu tragen. Kein Wunder, hat sich doch Matera gegen prominente Mitbewerber wie Siena und Urbino durchgesetzt. So steht die gesamte Kampagne unter dem vielsagenden Motto: "Cittadinanza" – "Bürgschaft". Durch den Titel Kulturhauptstadt soll der Tourismus in der wenig bekannten Stadt in der Basilikata angekurbelt werden. Die Wohnhöhlen werden herausgeputzt und rüsten sich für den Besucherandrang. In viele Grotten zogen bereits vor Jahren, Restaurants, Geschäfte und Pizzerien ein. In uriger Atmosphäre tief im Felsgestein können sich die Besucher eine Pizza Baccalá mit Pinienkernen und ein Glas apulischen Rotwein im Kerzenschein schmecken lassen.
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